"Alles Motivieren ist Demotivieren", ist die Grundthese, die Reinhard Sprenger in seinem Buch zu untermauern sucht. Schade, dass er in seiner Argumentation häufig unsauber ist und plakativen Formulierungen den Vorzug vor analytischer Präzision gibt
"Die Motivierung liefert ein Verhaltensmodell, aufgrund dessen nicht mehr gefordert, sondern nur noch verwöhnt wird und das die gesamte Organisationskultur vergiftet: In ihr wird alles Führen zum Ver-Führen."(S.9) Damit hat er zweifellos einen Punkt, den er mit Verve vertritt und gut nachvollziehbar veranschaulicht. Umso bedauerlicher deshalb, dass er in seiner Argumentation häufig unsauber ist und klangvollen Formulierungen den Vorzug vor analytischer Präzision gibt. Da nach einer Weile kaum noch neue Aspekte kommen, sondern nur noch Formulierungsvarianten, wird die Sache mit der Zeit langweilig. Dennoch ein verdienstvolles Buch, weil es den populären Management-Fehler, Führung durch Incentives zu ersetzen, schonungslos attackiert.
Wer Kerngedanken und Argumentationslinie Sprengers rasch und effizient aufnehmen möchte, sollte nicht das Buch lesen, sondern den gleichnamigen Artikel in "gdi-impulse 3/91". Er enthält alles Wesentliche, ist aber wohltuende 226 Seiten kürzer als das Buch.
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Schlagworte:
Motivation, Anreizsysteme, Incentive Systeme, Leistungsmotivation, Psychologie, Führung
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