Wer geschäftlich öfters in Frankfurt ist und nach Feierabend gerne noch einen Spaziergang macht, hat mit diesem kleinen Führer einen ausgezeichneten Begleiter, die schönen Seiten dieser voreilig abgeschriebenen Stadt zu Fuß kennenzulernen.
Frankfurt steht nicht unbedingt im Ruf, zu den schönsten Städten Deutschlands zu zählen. Die nach wie vor recht triste Bahnhofsgegend trübt das Bild ebenso wie die unübersichtliche Stadtstruktur und die unzähligen Dauerbaustellen, die in dieser Stadt stärker ins Auge springen als anderswo. Ein solcher Ruf hat den Vorteil, dass er leicht zu übertreffen ist – im Kontrast etwa zu München, das eher das Problem hat, den hochgejuxten Erwartungen gerecht zu werden. Aber er hat den Nachteil, dass viele Reisende angesichts dieser negativen Voreinstimmung wohl gar keinen Versuch mehr machen, Schönes in dieser (gar nicht so) großen Stadt zu entdecken.
Da ist ein Führer wie "Frankfurt zu Fuß" ein hervorragender Impuls, dieser Stadt eine zweite Chance gegen eigene und fremde Vorurteile zu geben. Und siehe da: Die Stadt am Main hat auch notorischen Fußgängern durchaus einiges zu bieten, sofern man ihr eine faire Chance gibt – und weiß, wo man anfangen und wie man weitermachen muss.
Genau hier hilft dieses Büchlein weiter. Es beschreibt acht Spaziergänge und kleine Wanderungen kreuz und quer durch die Stadt und liefert bereitwillig zahlreiche Zusatzinformationen, in die man sich vertiefen kann, wenn man unterwegs in einem Café oder auf einer Parkbank gestrandet ist. Für Geschäftsreisende, die ihre Touren erst nach Feierabend antreten können, ist es vielleicht ein bisschen zu museumslastig, und das hübsche Villenviertel Westend samt seiner vielen Restaurants hätte meines Erachtens etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Aber sei's drum: Wenn man einmal einen Anfang gemacht hat, kann man die Stadt ja auf eigene Faust weiter erkunden …
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