Insgesamt eine nützliche Arbeitshilfe für potenzielle Gründer einer Partnerschaftsgesellschaft, mit der sie sowohl prüfen können, ob das für den eigenen Zweck die richtige Rechtsform ist, als auch, ob der eigene Vertrag alles Wesentliche abdeckt.
Das Buch krankt ein bisschen daran, dass sich die Autoren nicht entscheiden konnten, ob es eine wissenschaftliche Monographie werden sollte oder eine praxisorientierte Arbeitshilfe. Wenn etwa im ersten Teil ausführlich die "Entstehungsgeschichte des Partnerschaftsgesellschaftgesetzes" abgehandelt wird, geht das meilenweit an dem Praktiker vorbei, der eine Partnerschaftsgesellschaft gründen will – aber er kann den Abschnitt ja überblättern. Umgekehrt findet er im Text zu seiner Freude zuweilen kleine Kästen mit der Überschrift "Empfehlung". Auch wenn sie den Wissenschaftler befremden mögen: Für den Praktiker hätten das auch noch mehr sein dürfen.
Trotzdem kann man auch als Nichtjurist, der die Gründung einer Partnerschaftsgesellschaft plant, mit dem Buch vernünftig arbeiten, zumal es übersichtlich strukturiert und verständlich geschrieben ist. Welch wohltuender Kontrast zu dem fast gleichnamigen Werk von Marc Laukemann, bei dem sich einzelne Paragraphen über mehr als eine Seite erstrecken: Es geht also doch!
Im Gegensatz zu Laukemann enthält das Buch der Steuerberater Prof. Dr. Michael Wehrheim und Dr. Holger Wirtz keine Musterverträge: Stattdessen verweisen sie auf die von den diversen berufsständischen Organisationen bereitgestellten Vorlagen – schade eigentlich, sonst hätte der Leser hier am Ende vielleicht sogar eine verständliche und nachvollziehbare Vertragsvorlage vorgefunden.
Doch enthält das Buch in Teil II "Die Partnerschaftsgesellschaft im Zivilrecht" zum Beispiel eine umfangreiche "Checkliste für eine Partnerschaftsgesellschaft" (S. 52ff.) samt akribischen Verweisen zu den Textabschnitten, in denen die einzelnen Punkte erläutert sind. Trotz des furchtsamen Caveats "Die nachfolgende Checkliste ist lediglich beispielhaft und stellt nur eine Orientierungshilfe dar" ist sie ausgesprochen nützlich, weil man damit eigene und fremde Vertragsentwürfe darauf überprüfen kann, ob sie alle wesentlichen Regelungen enthalten. Nicht jeden aufgeführten Punkt muss man zwingend berücksichtigen, aber man kann so wunderbar entscheiden, ob man es tun will.
Teil III "Die Partnerschaftsgesellschaft im Steuerrecht" enthält nicht nur einen Vergleich der Besteuerung unterschiedlicher für Freiberufler in Betracht kommender Gesellschaftsformen, sondern sogar eine Modellrechnung, aus der hervorgeht, dass eine Freiberufler-GmbH im Regelfall eine höhere Gesamtsteuerbelastung hat als eine Partnerschaftsgesellschaft (oder eine einfache GbR).
Die Teile IV und V behandeln "Die Partnerschaftsgesellschaft im Rechtsformvergleich unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Kriterien bei der Wahl der Rechtsform", wobei Teil V nur "Zusammenfassung und Ergebnis des Rechtsformenvergleichs" umfasst: Keine ganz logische Gliederung, aber auch nicht wirklich schädlich. Im Ergebnis kommt dabei nicht so wirklich überraschend heraus, dass die Partnerschaftsgesellschaft für den beruflichen Zusammenschluss von Freiberuflern wesentliche Vorteile sowohl gegenüber der GmbH als auch gegenüber der GbR hat.
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