Die Umsetzungsberatung

Rezensionen

Radikales Effizienzdenken wird immer mehr zum Problem

Schumacher, E(rnst) F(riedrich) (1973):

Small Is Beautiful

Economics as if People Mattered

Harper Perennial (New York, London, Toronto); 323 Seiten; 14,99 Euro


Nutzen / Lesbarkeit: 10 / 9

Rezensent: Winfried Berner, 28.05.2020

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Ein Öko-Klassiker, aber weit mehr als eine historische Reminiszenz. Schumacher hat zentrale Fragen unseres Lebens und Wirtschaftens sehr grundsätzlich durchdacht, viele sehr Überlegungen sind auch heute noch wegweisend.

Wenn man einen Öko-Klassiker (wieder-)liest, der vor beinahe 50 Jahren erschienen ist, sollte man erwarten (und hoffen dürfen), dass die meisten darin aufgeworfenen Themen inzwischen erledigt sind. Auch wenn der Fortschritt eine Schnecke ist, sollte ein halbes Jahrhundert reichen, um auch einer Schnecke das Zurücklegen einer gewissen Wegstrecke zu ermöglichen.

Doch "Small Is Beautiful" ist beängstigend aktuell – was sicherlich auch daran liegt, dass E(rnst) F(riedrich) Schumacher (1911 – 1977) einen Blick für das Grundsätzliche hatte. Der in Bonn geborene Ökonom war vor den Nazis nach England emigriert, wo er erst als Wirtschaftsberater der britischen Steuerbehörde und dann als Chefökonom der britischen Kohleverwaltung wirkte. Daneben betätigte er sich als Redner und Autor.

Grundsatzkritik an der Dominanz des Materialismus'

Die Kapitel dieses Buches entstanden aus ursprünglich getrennten Aufsätzen und Vorträgen, wurden aber so geschickt arrangiert und miteinander verbunden, dass man sie beim Lesen nicht als Ansammlung unzusammenhängender Einzelteile erlebt, sondern den Text als ein (fast) durchgängiges, durch eine übergreifende konzeptionelle Klammer verbundenes Werk empfindet.

Zusätzliche Struktur enthält das Buch dadurch, dass die 19 Kapitel vier Teilen zugeordnet sind: "The Modern World", "Resources", "The Third World" und "Organisation and Ownership". Der erste Teil enthält grundsätzliche Betrachtungen, die auch heute noch von ungebrochener Relevanz sind. Deshalb fasse ich ihre zentralen Gedanken im Folgenden zusammen. Aus den drei folgenden Teilen berichte ich über die Kapitel und Aussagen, die mir für die Gegenwart besonders bedeutsam erscheinen.

Die konzeptionelle Klammer ist Schumachers christlich-soziales Menschenbild (wörtlich zu verstehen, nicht parteipolitisch), wie es im Untertitel "Economics as if People Mattered" zum Ausdruck kommt. Stark beeinflusst ist sein Denken auch von der Sozialphilosophie des Buddhismus sowie von der Lehre Mahatma Ghandis. Das merkt man vor allem, wenn es um unsere Lebensphilosophie, unsere Wirtschaftsweise sowie um das Thema Entwicklungspolitik geht.

An der gängigen Ökonomie kritisiert er sowohl ihre Theorie als auch ihre Praxis. Ihr Ehrgeiz, als eine exakte Wissenschaft zu gelten und sich am Vorbild der Naturwissenschaften zu orientieren, erscheint ihm lächerlich: Weil Menschen im Gegensatz zu Himmelskörpern Entscheidungen treffen, entziehen sie sich einer deterministischen Vorhersage.

Noch schlimmer findet er aber die praktische Dominanz des von der Religion der Ökonomie und ihren Gläubigen forcierten materiellen Denkens: Statt die Wirtschaft in den Dienst des Menschen zu stellen, habe sie sich zum Herrscher sowohl über den Menschen als auch über das Ökosystem aufgeschwungen und sei dabei, beide zugrunde zu richten.

Das Problem der Produktion – oder die Produktion als das Problem

Das Buch beginnt etwas spröde mit dem "Problem of Production", und man wundert sich anfänglich über die Vehemenz, mit der Schumacher die Ansicht zurückweist, dass es gelöst sei. Als Leser fragt man sich da etwas verwirrt, was denn dieses Problem ist und was für dessen Lösung gehalten wird. Gemeint ist offenbar, dass die Versorgung der Bevölkerung gesichert ist, weil wir dazu in der Lage sind, alles Notwendige (und manches darüber hinaus) zu produzieren.

Das klingt auf den ersten Blick plausibel, doch Schumachers Einspruch macht auf den Pferdefuß aufmerksam: Als gelöst kann man dieses Problem nur betrachten, wenn man ausschließlich auf den Produktionsprozess selbst schaut und alles, was davor und danach kommt, konsequent ausblendet – was unser Wirtschaftssystem ja in der Tat tut.

Bei einer vollständigen Betrachtung erweist jedoch genau diese Ausklammerung als das Problem, denn in Wirklichkeit "produziert" unser hocheffizientes Produktionssystem nichts, sondern es "transformiert" lediglich vorhandene Materialen in "Produkte", mit anderen Worten, es verwandelt eine endliche Menge an Rohstoffen mit atemberaubender Geschwindigkeit in werdenden Müll – denn genau dazu werden die erzeugten Produkte ja nach kurzer Nutzungszeit.

"This illusion [that the problem of production has been solved] is mainly due to our inability to recognise that the modern industrial system, with all its intellectual sophistication, consumes the very basis on which it has been erected. To use the language of economists, it lives on irreplaceable capital which it cheerfully treats as income." (S. 21)

Unsere Gesellschaft hat also nicht nur den Raubbau zum Wirtschaftsprinzip gemacht – sie sieht das Problem der Massenproduktion auf dieser Basis auch noch als gelöst an.

Durch Weisheit zu Frieden und Nachhaltigkeit

Im zweiten Kapitel "Peace and Permanence" hinterfragt Schumacher die gängige Meinung, allgemeiner Wohlstand sei die beste Grundlage für eine friedliche Welt. Man suche vergeblich nach historischen Belegen, wonach sich reiche Länder friedlicher verhalten hätten als arme, schreibt er, aber das könne man vielleicht damit begründen, dass sich die Reichen von den Armen bedroht fühlten. Grundsätzlich hätten reiche Länder von einem Krieg wenig zu gewinnen.

Doch mit überschlagsweisen Modellrechnungen zeigt er, dass sich das nicht ausgeht: Lange bevor die ärmeren Länder zu unserem Wohlstand aufgeschlossen hätten, würden die (fossilen) Energieträger und andere Rohstoffe knapp werden:

"I have taken fuel merely as an example to illustrate a very simple thesis: that economic growth (…) must necessarily run into decisive bottlenecks when viewed from the point of view of the environmental sciences. An attitude to life which seeks fulfillment in the single-minded pursuit of wealth – in short, materialism – does not fit into this world, because it contains within itself to limiting principle, while the environment in which it is placed is strictly limited." (S. 30)

Ähnlich wie ein Jahr zuvor der Club of Rome bzw. die von ihm beauftragte MIT-Forschungsgruppe um Dennis Meadows weist er auf die Grenzen des Wachstums hin, die in einem endlichen Ökosystem unumstößlich gelten. Doch seine Schlussfolgerungen gehen in eine andere, weitergehende Richtung: Er fordert die Abkehr der von der Ökonomie vergötterten Motive Egoismus, Gier und Neid. Sie müssten durch das Streben nach Weisheit ersetzt werden:

"We can say today that man is far too clever to be able to survive without wisdom. No one is really working for peace unless he is working primarily for the restoration of wisdom." (S. 33)

Im Zentrum müsse "Permanence" stehen – mit anderen Worten, Dauerhaftigkeit bzw. Nachhaltigkeit:

"We must study the economics of permanence. Nothing makes economic sense unless its continuance for a long time can be projected without running into absurdities." (S. 34)

Um dies zu erreichen, fordert er von der Wissenschaft und Technik Verfahren und Maschinen, die erstens billig genug sind, damit sie für fast jedermann verfügbar sind, zweitens geeignet für kleine Firmen und drittens im Einklang mit dem menschlichen Bedürfnis nach Kreativität.

"The insights of wisdom (…) enable us to see the hollowness and fundamental unsatisfactoriness of a life devoted primarily to the pursuit of material ends, to the neglect of the spiritual. Such a life necessarily sets man against man and nation against nation, because man's needs are infinite and infinitude can be achieved only in the spiritual realm, never in the material. Man assuredly needs to rise above this humdrum 'world'; wisdom shows him the way to do it; without wisdom, he is driven to build up a monster economy, which destroys the world, and to seek fantastic satisfactions, like landing a man on the moon." (S. 39f.)

Unangemessene Dominanz der Ökonomie

Im dritten Kapitel "The Role of Economics" beklagt Schumacher die unangemessene Dominanz, die diese Disziplin bei gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen beanspruche und erhalte:

"In the current vocabulary of condemnation there are few words as final and conclusive as the word 'uneconomic'. If an activity has been branded as uneconomic, its right to existence is not merely questioned but energetically denied." (S. 44)

Dieses Kriterium jedoch ist einseitig und eng. Ein Unterfangen ist unwirtschaftlich, wenn es keinen angemessenen ökonomischen Gewinn abwirft. Der Fokus liegt dabei ausschließlich auf dem "Unternehmer" und dessen Eigenkapitalrendite: Ob ein Vorhaben gesellschaftlichen Nutzen bringt oder massiven Schaden anrichtet, bleibt ebenso außer Acht wie die ökologische Perspektive:

"An activity can be economic although it plays hell with the environment, and a competing activity, if at some costs protects and conserves the environment, will be uneconomic. (…) The point of view is fundamentally that of private profit-making, and this means that it is inherent in the methodology of economics to ignore man's dependency on the natural world." (S. 45f., Hervorhebung im Original)

Da sich die Ökonomie undifferenziert auf "Güter" bezieht, übersieht sie konsequent den Unterschied zwischen primären Gütern, die nur die Erde selbst hervorbringen kann, und sekundären, die vom Menschen aus primären Gütern geschaffen werden. In Wirklichkeit, so Schumacher, stellen Menschen nichts her, sondern wandeln durch ihre Be- und Verarbeitung nur primäre in sekundäre Güter um. Desgleichen ignoriert sie den Unterschied zwischen Produkten und Dienstleistungen.

Er unterscheidet vier Kategorien von "Gütern", die aus seiner Sicht in keiner Weise vergleichbar sind: zum einen erneuerbare und nicht erneuerbare Primärgüter, zum anderen bei den Sekundärgütern Waren und Dienstleistungen:

"Economics, as currently constituted, fully applies only to manufactures (category 3), but it is being applied without discrimination to all goods and services, because an appreciation of the essential qualitative differences between the four categories is entirely lacking." (S. 53)

Ein grundlegend anderer Blick auf die Arbeit

Mit "Buddhist Economics" befasst sich, etwas überraschend, das vierte Kapitel – und es zählt für mich mit zu denen, das die klügsten und wertvollsten Perspektiven bietet:

"The Buddhist point of view takes the function of work to be at least threefold: to give a man a chance to utilise and develop his faculties; to enable him to overcome his ego-centredness by joining with other people in a common task; and to bring forth the goods and services needed for a becoming existence." (S. 58)

Das ist in der Tat ein völlig anderes Verständnis von Arbeit, bei dem nicht die Produktivität im Zentrum steht, sondern die Selbstentfaltung und -entwicklung des arbeitenden Menschen. Ich muss sagen, mich rührt das sehr an.

Gerade wenn man dies in Bezug zu der Erkenntnis der Umweltökonomen Herman Daly und Joshua Farley (à Rezension "Ecological Economics") setzt, dass viele Menschen mindestens ebenso viel Befriedigung aus der Art ziehen, wie sie ihr Geld verdienen, wie daraus, wie sie es ausgeben, dann müssten wir eigentlich konsequent das Ziel verfolgen, die Arbeit auf den Entwicklungsstand und -bedarf der Einzelnen zuzuschneiden als auf maximalen Output. Auch wenn das manchen Engstirnigen "unökonomisch" erscheinen mag.

Dies implizit ein grundlegend anderes Verständnis von Arbeit: Nicht als Plage oder gar als Strafe ("Im Schweiße deines Angesichtes …"), bei der es gilt, mithilfe geschickter Verteidiger bzw. Gewerkschaften das "Strafmaß" so weit wie möglich zu drücken, sondern als elementarer Teil des Lebens und Instrument zur eigenen Weiterentwicklung. Dementsprechen stellt sich auch die Frage, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen die Menschen nicht eines wesentlichen Teils ihres Lebens berauben würde:

"If a man has no chance of obtaining work he is in a desperate position, not simply because he lacks an income but because he lacks this nourishing and enlivening factor of disciplined work that noting can replace." (S. 59)

Letztlich ein anderes Menschenbild

Unsere gängige Wirtschaftsweise fokussiert sich auf die möglichst effiziente Herstellung von Produkten (und Dienstleistungen); zu diesem Zweck nutzt sie hochkomplexe Maschinen und stellt die Arbeiter in deren Dienst, gleich wie langweilig und bedeutungslos die so entstehenden Tätigkeiten sind – was aus buddhistischer Perspektive grotesk und unmenschlich ist:

"To organise work in such a manner that it becomes meaningless, boring, stultifying, or nerve-racking for the worker would be little shirt of criminal; it would indicate a greater concern with goods than with people, an evil lack of compassion and a soul-destroying degree of attachment to the more primitive side of this worldly existence. Equally, to strive for leisure as an alternative to work would be considered a complete misunderstanding of one of the basic truths of human existence, namely that work and leisure are complementary parts of the same living process and cannot be separated without destroying the joy of work and the bliss of leisure." (S. 58)

Hinter alledem steht letztlich ein unterschiedliches Grundverständnis davon, was ein gutes Leben ausmacht:

"While the materialist is mainly interested in goods, the Buddhist is mainly interested in liberation. But Buddhism is 'The Middle Way' and therefore in no way antagonistic to physical well-being. It is not wealth that stands in the way of liberation but the attachment to wealth; not the enjoyment of pleasurable things but the craving for them. The keynote of Buddhist economics, therefore, is simplicity and non-violence." (S. 60)

Das ist ein Kontrastprogramm zu unserem westlichen Verständnis, das unter einem hohen Lebensstandard vor allem die Möglichkeit zu unbegrenztem Konsum versteht – als ob Konsum das höchste oder das einzige Ziel des menschlichen Lebens und damit des menschlichen Wirtschaftens wäre:

"A Buddhist economist would consider this approach excessively irrational: since consumption is merely a means to human well-being, the aim should be to obtain the maximum of well-being with the minimum of consumption." (S. 61)

"Simplicity and non-violence are obviously closely related. The optimal pattern of consumption allows people to live without great pressure and strain and to fulfil the primary injunction of Buddhist teaching: 'Cease to do evil; try to do good'. As physical resources are everywhere limited, people satisfying their needs by means of a modest use of resources are obviously less likely to be at each other's throats than people depending upon a high rate of use." (S. 62)

"From the point of view of Buddhist economics, therefore, production from local resources for local needs is the most rational way of economic life, while dependence on imports from afar and the consequent need to produce for export to unknown and distant peoples is highly uneconomic and justifiable only in exceptional cases and on a small scale." (S. 62)

Auf der Suche nach dem richtigen Maß

Das fünfte Kapitel "A Question of Size" behandelt ein Thema, das im Laufe des Buches immer wieder anklingt, nämlich, was das richtige Maß bzw. die richtige Größe ist. Anders als der Titel des Buchs vermuten lässt, tritt Schumacher nicht generell für kleine und kleinste Strukturen ein. Vielmehr sagt er:

"What size is appropriate? It depends on what we are trying to do." (S. 71)

"For every activity, there is a certain appropriate scale, and the more active and intimate the activity, the smaller the number of people that can take part, the greater is the number of such relationship arrangement that needs to be established." (S. 70)

Sein Insistieren auf kleineren Strukturen versteht er vielmehr als Gegenreaktion auf die vorherrschende Glorifizierung des Gigantismus:

"Today, we suffer from an almost universal idolatry of gigantism. It is therefore necessary to insist on the virtues of smallness – where it applies. (If there were a prevailing idolatry of smallness, irrespective of subject or purpose, one would have to try and exercise influence in the opposite direction." (S. 70)

Die vielgerühmten "Economies of Scale" gibt es nur bei in der Großserienproduktion – allerdings um den Preis, dass nicht nur die Produkte standardisiert werden, sondern auch die Produktionsprozesse. Die Maschinen werden komplex und hochspezialisiert, und die Arbeitsschritte der Menschen, die sie bedienen, werden an sie angepasst: Monotonie und einseitige Belastungen sind der Preis der Effizienz.

Dazu kommt, dass die betreffenden Unternehmen dann vor lauter Effizienz so viel produzieren können und müssen, dass sie es in ihrem Heimatmarkt nicht mehr absetzen können, sodass sie es exportieren müssen. Was sie zu weiterem Wachstum zwingt, zu weiterer Rationalisierung und einer aggressiven Preispolitik, um lokale Wettbewerber zu verdrängen.

Zurück zu überschaubaren und beherrschbaren Strukturen

Nicht nur für Unternehmen, auch für Städte und Staaten gilt, dass sie uns buchstäblich über den Kopf wachsen können. Denn die Zahl der Menschen, mit denen wir tatsächlich interagieren können, ist begrenzt:

"It is true that all men are brothers, but it is also true that in our active personal relationships we can, in fact, be brothers to only a few of them, and we are called upon to show more brotherliness to them than we could possible show to the whole mankind." (S. 69f.)

Das passt verblüffend gut zusammen mit dem, was der Psychiater Klaus Dörner in einem ganz anderen Zusammenhang sagt, nämlich, dass Menschen sehr wohl bereit sind, sich um Hilfsbedürftige in ihrer Nachbarschaft zu kümmern, nicht aber um die Hilfsbedürftigen anderswo.

Dass immer weiteres Größenwachstum nicht gesund ist, zeigt auch die Entwicklung der Metropolen hin zur "Megalopolis" – nicht zuletzt in Entwicklungs- und Schwellenländern: Städte, die sich immer weiter ausdehnen und dabei in fast jeder Hinsicht dysfunktional werden, mit Dauersmog, Dauerstaus, Müllbergen, Elendsquartieren, hoher Kriminalität – kaum noch versorgbar und krisenanfällig, und umgeben von entvölkerten ländlichen Regionen.

Die Alternative zu dieser Entwicklung ist für Schumacher ein konsequenter "Regionalismus": Der Wiederaufbau funktionierender regionaler Strukturen. Sie sollten zumindest in ihrer Grundversorgung weitgehend autonom, was mit einer funktionierenden Landwirtschaft beginnt.

"In the poor countries in particular there is no hope for the poor unless there is successful regional development, a development effort outside the capital city covering all the rural area wherever people happen to be." (S. 78)

Eloquent fordert er die Ökonomie zu einem radikalen Kurswechsel auf:

"People can be themselves only in small comprehensible groups. Therefore we must learn to think in terms of an articulated structure that can cope with a multiplicity of small-scale units. If economic thinking cannot grasp this it is useless. If it cannot get beyond its vast abstractions, the national income, the rate of growth, capital/output ratio, input-output analysis, labour mobility, capital accumulation; if it cannot get beyond all this and make contact with the human realities of poverty, frustration, alienation, despair, breakdown, crime, escapism, stress, congestion, ugliness, and spiritual death, then let us scrap economics and start afresh." (S. 80)

Die Utilitarisierung der Erde

Im zweiten Teil "Resources" fand ich das Kapitel "The Proper Use of Land" besonders denkanstoßend. Darin fragt Schumacher:

"Is the land merely a means of production or is it something more, something that is an end in itself? And when I say 'land', I include the creatures upon it." (S. 111)

Schon diese Frage finde ich erschütternd: Sind unsere Landschaften samt ihrer Flora und Fauna tatsächlich nicht als ein "Produktionsmittel" und damit bloßes Spielobjekt ökonomischen Kalküls? Unsere Gesellschaft und insbesondere die jeweiligen Eigentümer des Landes behandeln sie jedenfalls so. Darum beklagen wir ja die Verschandelung unserer Heimatlandschaften, die Zersiedelung und Flächenversiegelung, die Zerschneidung durch immer brachialeren Straßenbau, das Verschwinden von Feldern, Wäldern und Gärten unter immer neuen Bau- und Gewebegebieten, die Überdüngung und Degradation der Böden. Und immer lautet das Argument der jeweiligen Grundeigentümer: "Das ist mein Land – damit darf ich machen, was ich will!" Und: "Ich muss das tun, weil ich davon lebe."

Schumacher arbeitet heraus, zu welchen Widersprüchen und zu welchem praktischen Widersinn es führt, wenn wir den Umgang mit unserer natürlichen Umwelt voll dem ökonomischen Kalkül unterwerfen:

"There are many activities which are totally uneconomic, but they are carried out for their own sakes. The economists have an easy way of dealing with them: they divide all human activities between 'production' and 'consumption'. Anything we do under the heading of 'production' is subject to the economic calculus, and anything we do under the heading of 'consumption' is not. But real life is very refractory to such classifications, because man-as-producer and man-as-consumer is in fact the same man, who is always producing and consuming at the same time. Even a worker in his factory consumes certain 'amenities', commonly referred to as working conditions', and when insufficient 'amenities' are provided he cannot – or refuses to – carry on." (S. 111f.)

Er fordert daher, den meta-ökonomischen Eigenwert des Landes und seiner Kreaturen und damit in gewissem Sinne ihre "Heiligkeit", anzuerkennen und zur Grundlage unseres Handelns zu machen:

"There is no escape from this confusion as long as the land and the creatures upon it are looked upon as nothing but 'factors of production'. They are, of course, factors of production, that is not to say, means-to-ends, but this is the secondary, not their primary, nature. Before everything else, they are ends-in-themselves; they are meta-economic, and it is therefore rationally justifiable to say, as a statement of fact, that they are in a certain sense sacred. Man has not made them, and it's irrational for him to treat things that he has not made and cannot make and cannot recreate once he has spoiled them, in the same manner and spirit as he is entitled to treat things of his own making." (S. 113)

Wider die Industrialisierung der Landwirtschaft

Deshalb sieht Schumacher eine tödliche Gefahr in der Industrialisierung der Landwirtschaft, wie sie zu seiner Zeit mit dem Mansholt-Plan das Leitbild der EU war – was sich bis heute in der europäischen Landwirtschaftspolitik und ihrer Subventionsvergabe fortsetzt:

"[This is] the metaphysical position of the crudest materialism, for which money costs and money income are the ultimate criteria and determinants of human action, and the living world has no significance beyond that of a quarry for exploitation." (S. 119)

"All this is being done because man-as-producer cannot afford 'the luxury of not acting economically', and therefore cannot produce the very necessary 'luxuries' – like health, beauty, and permanence – which man-as-consumer desires more than anything else." (S. 122)

Stattdessen müsse man das Land als ein unersetzliches Vermögen ansehen, das der Mensch erhalten und bewahren müsse. Dabei gehe es primär um drei Ziele, nämlich um Gesundheit, Schönheit und Dauerhaftigkeit (Nachhaltigkeit). Das vierte Ziel – und das einzige, was von den sogenannten Experten anerkannt werde –, nämlich die Produktivität, ergebe sich dann beinahe beiläufig als Nebenprodukt. Während Materialisten das Land nur als Instrument zur Lebensmittelproduktion sähen, müsse Landwirtschaft aus einer ganzheitlichen Perspektive mindestens drei Ziele verfolgen:

  1. "To keep man in touch with living nature, of which he is and remains a highly vulnerable part,
  2. To humanise and ennoble man's wider habitat; and
  3. To bring forth the foodstuffs and other materials which are needed for a becoming life." (S. 119f.)

Statt entgegen aller Bekundigungen de facto die Landflucht zu fördern, wie es die Agrarpolitik zu Schumacher Zeiten tat und bis heute tut, müsse die Politik das Leben auf dem Land attraktiver machen und dafür sorgen, dass dort mehr Menschen ihr Auskommen finden, gleich ob im Voll- oder im Nebenerwerb. Eine industrielle Landwirtschaft mit immer massiverem Maschinen- und Chemieeinsatz mache es unmöglich, die Beziehungen der Menschen zur lebenden Natur zu stärken; stattdessen fördert sie aus seiner Sicht moderne Tendenzen zu Gewalt, Entfremdung und Umweltzerstörung.

"Health, beauty, and permanence are hardly even respectable subjects for discussion, and this is yet another example of the disregard of human values – and this means the disregard of man – which inevitably results from the idolatry of economism. If 'beauty is the splendour of truth', agriculture cannot fulfil its second task, which is the humanize and ennoble man's wider habitat, unless it clings faithfully and assiduously to the truths revealed by nature's living processes." (S. 121f.)

Hinter der simplen Frage, wie wir mit der Ressource Land umgehen, steht für Schumacher unsere Grundeinstellung zum Leben:

"It is not the question of what we can afford but of what we choose to spend our money on. If we could return to a generous recognition of the meta-economic values, our landscapes would become healthy and beautiful again and our people would regain the dignity of man, who knows himself is higher than the animals but never forgets that noblesse oblige." (S. 124)

Eine Technik mit menschlichem Antlitz

Seine Kritik an dem vorherrschenden Gigantismus konkretisiert Schumacher im Kapitel "Technology with a Human Face":

"If that which has been shaped by technology, and continues to be so shaped, looks sick, it might be wise to have a look at technology itself. If technology is felt to be becoming more and more inhuman, we might do well to consider whether it's possible to have something better – a technology with a human face." (S. 155)

Noch größer als das Mysterium des natürlichen Wachstums ist in seinen Augen das des natürlichen Aufhörens des Wachstums, also die Tatsache, dass Bäume, obwohl noch Luft nach oben wäre, nicht in den Himmel wachsen – eine Selbstbegrenzung, die dem Menschen offensichtlich fehlt und damit auch der von ihm hervorgebrachten Technik. Stattdessen werden die Hervorbringungen des Menschen immer größer und schneller – und entfalten darin oft eine fatale Eigendynamik.

Eigentlich, so würde man denken, wäre der Zweck der Technik, dem Menschen seine Arbeit zu erleichtern und ihm unangenehme und ungeliebte Aufgaben abzunehmen. Doch dabei ist offenbar etwas schiefgegangen:

"We may say, therefore, that modern technology has deprived man of the kind of work that he enjoys most, creative, useful work with hands and brains, and given him plenty of work of the fragmented kind, most of which he does not enjoy at all. (…) All this confirms our suspicion that modern technology, the way it is developed, is developing, and promises further to develop, is showing an increasingly inhuman face, and that we might do well to take stock and reconsider our goals." (S. 160)

Der größte Unsinn, den man machen könnte, wäre, solche menschenfeindlichen Technologien nun auch noch den Entwicklungsländern aufzudrängen:

"They need, in fact, the very thing I am talking about, which we also need: a different kind of technology, a technology with a human face, which, instead of making human hands and brains redundant, helps them to become far more productive than they have ever been before.

As Ghandi said, the poor of the world cannot be helped by mass production, only by production of the masses. The system of mass production, based on sophisticated, highly capital-intensive, high energy-input dependent, and human labour-saving technology, presupposes that you are already rich, for a great deal of capital investment is needed to establish one single workplace. The system of production by the masses mobilizes the priceless resources which are possessed by all human beings, their clever brains and skillful hands, and supports them with first-class tools.

The technology of mass production is inherently violent, ecologically damaging, self-defeating in terms of non-renewable resources, and stultifying for the human person. The technology of production by the masses, making use of the best of modern knowledge and experience, is conducive to decentralization, compatible with the laws of ecology, gentle in its use of scarce resources, and designed to serve the human person instead of making him the servant of machines.

I have named it intermediate technology to signify that it is basically superior to the primitive technology of bygone ages but at the same time much simpler, cheaper, and freer than the supertechnology of the rich. One can also call it self-help technology, or democratic or people's technology – a technology to which everybody can gain admittance and which is not reserved for those already rich and powerful." (S. 163)

Diese mittlere oder angepasste Technik ist, wie wir im Folgenden sehen, ein Schlüssel zu Schumachers entwicklungspolitischem Ansatz, doch er lässt keinen Zweifel daran, dass er sie auch als den einzig aussichtsreichen Weg für die reichen Länder betrachtet:

"Man is small, and, therefore, small is beautiful. To go for gigantism is to go for self-destruction. And what is the cost of a reorientation? We might remind ourselves that to calculate the cost of survival is perverse. No doubt, a price has to be paid for anything worthwhile: to redirect technologies so that it serves man instead of destroying him requires primarily an effort of the imagination and an abandonment of fear." (S. 169)

Die Armen zur Selbstversorgung befähigen statt zum Export

Auch Schumachers Aussagen zur Entwicklungspolitik scheinen mir nach wie vor richtungweisend. Viele Länder der Dritten Welt zerfallen nach seiner Analyse in eine "dual economy": Sie sind zweigeteilt in einen modernen Sektor, der etwa 15 Prozent der Bevölkerung umfasst und meist auf ein oder zwei große Städte konzentriert ist, und die übrigen 85 Prozent, die in großer Armut auf dem Land oder in kleinen Städten leben.

Zwischen diesen beiden Welten besteht praktisch keine Verbindung – außer, dass diese ultramodernen wohlhabenden Inseln einen destruktiven Sog auf das umgebene Land ausüben. Eine Verbesserung der Situation durch den Ausbau dieser Inseln des Wohlstands hält Schumacher für ausgeschlossen, schon weil die Kapitalkosten der dortigen Arbeitsplätze sämtliche Finanzierungsmöglichkeiten sprengen.

Aber auch, weil sie das örtliche Qualifikationsniveau überfordern und deshalb nicht bzw. nur mit ausländischer Hilfe am Laufen gehalten werden können. Auf hochqualifizierte Experten sind sie nicht nur für Montage, Betrieb und Wartung angewiesen, sie brauchen auch ein Umfeld von Zulieferern, Dienstleistern und Abnehmern, das in aller Regel nicht vorhanden ist. Darum fallen sie in sich zusammen, sobald sie auf sich alleine gestellt sind.

"Poor countries slip – and are pushed – into the adoption of production methods and consumption standards which destroy the possibilities of self-reliance and self-help. The results are unintentional neocolonialism and hopelessness for the poor." (S. 207)

Überdies sei es absurd, möglichst rationelle, arbeitskräftesparende Produktionsstrukturen in Ländern aufzubauen, in denen es einen hohen Überschuss an Arbeitslosen gebe. Deshalb warten wir seit über einem halben Jahrhundert vergeblich darauf, dass derartige Hi-Tech-Vorzeigeprojekte wenigstens einigen armen Länder aus der Misere helfen. Für Schumacher ist dieser Ansatz in jeder Hinsicht verfehlt:

"Development does not start with goods; it starts with people and their education, organisation, and discipline." (S. 178)

"If aid is given to introduce certain new economic activities, these will be beneficial and viable only if they can be sustained by the already existing educational level of fairly broad groups of people, and they will be truly valuable only if they promote and spread advances in education, organisation, and discipline." (S. 179)

Das Problem der Armut kann nur auf dem Land gelöst werden

Wie Schumacher überzeugend darlegt, kann das Problem der Armut nur auf dem Land gelöst werden, nicht auf dem Weg über die Entwicklung der Städte. Zugleich muss sich die Aufmerksamkeit von den Produkten auf die Menschen verlagern, und zwar auf die in den rückständigen ländlichen Regionen:

"What is the typical condition of the poor and most of the so-called developing countries? Their work opportunities are so restricted that they cannot work their way out of misery. They are underemployed or totally unemployed, and when they do find occasional work their productivity is exceedingly low." (S. 182)

Die bittere Armut führt zur Landflucht, die wiederum zur Explosion der Slums und die zum Kollaps der städtischen Infrastruktur: Ländliche Arbeitslosigkeit wird zur städtischen Arbeitslosigkeit. Der einzige Ausweg ist, möglichst viel Beschäftigung in die ländlichen Regionen zu bringen, buchstäblich Millionen von neuen Arbeitsplätzen.

"The heart of the matter, as I see it, is the stark fact that world poverty is primarily a problem of two million villages, and thus the problem of two thousand million villagers. The solution cannot be found in the cities of the poor countries. Unless life in the hinterland can be made tolerable, the problem of world poverty is insoluble and will inevitably get worse." (S. 204f.)

Arbeitsplätze müssen nach seiner Überzeugung dort geschaffen werden, wo die Leute heute leben, und zwar so kostengünstige, dass sie in großer Zahl geschaffen werden, und so einfache, dass sie für die gering qualifizierten Menschen ohne externe Hilfe beherrschbar sind. Ihre Produktion sollte vor allem lokale Materialien nutzen und hauptsächlich für den lokalen oder regionalen Verbrauch gedacht sein. Statt auf den Weltmarkt zu zielen und sich dessen knallhartem Preiswettbewerb stellen zu müssen, gehe es darum, mit mittlerer Technik regionale Märkte zu versorgen.

Nachdrücklich widerspricht Schumacher der Vorstellung, die von ihm geforderte angepasste Technik sei gleichzusetzen mit einem Rückschritt zu überholten und veralteten Arbeitsweisen und Werkzeugen. Zwar sei eine genaue Überprüfung dieser alten Verfahren und Geräte lohnend, doch häufig werde die angepasste Technik oft auch aus der Entwicklung neuer, aber einfacher und beherrschbarer Arbeitsmethoden und -instrumente bestehen.

Nachdrücklich widerspricht er auch dem beliebten Argument, arme Menschen wollten sich und ihre Gewohnheiten nicht ändern. Nur müssten die Veränderungen zu ihnen und ihrer Situation passen, sie müssten praxistauglich sein und keine Schreibtischideen, und vor allem müssten sie aus realistischen Schritten bestehen und dürften keine Entwicklungssprünge verlangen:

"Poor people have relatively simple needs, and it is primarily with regard to their basic requirements and activities that they want assistance. If they were not capable of self-help and self-reliance, they would not survive today. But their own methods are all too frequently too primitive, too inefficient and ineffective; these methods require up-grading by the input of new knowledge, new to them, but not altogether new to everybody.

It is quite wrong to assume that poor people are generally unwilling to change; but the proposed change must stand in some organic relationship to what they are doing already, and they are rightly suspicious of, and resistant to, radical changes proposed by town-based and office-bound innovators." (S. 211f.)

Ein ausgesprochen lehrreiches Buch

Damit lasse ich es bewenden. "Small Is Beautiful" enthält noch mehr gescheite Gedanken, aber das dürften die wichtigsten gewesen sein. Wie diese Zusammenfassung hoffentlich deutlich gemacht hat, haben Schumachers Ausführungen uns auch heute noch etwas zu sagen.

Für mich sind drei Gedanken besonders wichtig: Erstens, dass Arbeit mehr sein muss als Broterwerb – und zwar nicht nur für mich und andere Privilegierte. Sie muss für alle Menschen ein Lebensbereich sein, in den sie sowohl ihre fachlichen als auch ihre sozialen Fähigkeiten einbringen und entwickeln können. Dort sollten sie Gelegenheit haben, produktiver Teil einer Gemeinschaft zu sein, sich dabei einem Ziel unterzuordnen und ihren bestmöglichen Beitrag zu seiner Erreichung zu leisten.

Deshalb darf die Art, wie Arbeit organisiert und maschinell unterstützt ist, nicht ausschließlich auf maximale Produktivität ausgerichtet sein, sie muss ein in diesem Sinne würdiges Arbeiten ermöglichen, bei dem die Maschinen den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Was wiederum Maschinen erfordert, die Werkzeuge für die arbeitenden Menschen sind und nicht großtechnische Anlagen, in die die Menschen eingepasst werden bzw. einige wenige von ihnen.

Der zweite Gedanke, der mir von "Small Is Beautiful" bleiben wird, ist, dass Land nicht als bloßer Produktionsfaktor gesehen und behandelt werden darf: Dass Land(schaft) einen Eigenwert hat, der jenseits aller Kosten-Nutzen-Kalküle steht. Hier liegt wohl der Grund für die Trauer, die wir empfinden, wenn wieder eine Landschaft, die wir gekannt haben, von einer breiten Straße durchschnitten oder durch ein Gewerbegebiet verschandelt wurde: Da haben wir etwas Wertvolles verloren, auch wenn es sich im BIP als Plus spiegelt.

Wenn, wie er schreibt, Schönheit der Abglanz der Wahrheit ist, dann heißt das im Umkehrschluss wohl auch, dass die Zerstörung von Schönheit und das Entstehen von etwas Hässlichem ein Indiz dafür ist, dass eine Entwicklung in die falsche Richtung läuft.

Zum dritten nehme ich mit, dass das Problem von Armut und Hunger nicht durch brachiale Modernisierung und Entwicklungssprünge gelöst werden kann, sondern nur durch die "production by the masses", das heißt, durch arbeitsintensive Beschäftigung, bei der einfache, "mittlere" Technik zum Einsatz kommt und bei der regionale Vorprodukte für regionale Märkte verarbeitet werden.

Diese Arbeit muss dort ein annehmbares Leben ermöglichen, wo die Leute heute leben (bzw. wo sie hergekommen sind). Denn alles andere löst zwangsläufig Arbeit- und Armutsmigration entweder in die überbordenden Städte oder in die reicheren Länder aus.

Das heißt im Klartext auch: Auskömmliche Beschäftigung in den ärmeren Ländern und funktionierende regionale Märkte sind die einzige realistische Möglichkeit, das Migrationsproblem zu lösen. Womit sich E. F. Schumacher – wieder so eine erstaunliche Querverbindung – mit Kishore Mahbubani trifft, der den Europäern in Has the West Lost It? genau dies als dringlichste Zukunftsstrategie nahelegt.

Was bleibt einem da übrig als eine Top-Empfehlung?

Schlagworte:
Ökologie, Buddhistische Ökonomie, Materialismus-Kritik, Entwicklungshilfe, Entwicklungspolitik, Lebensqualität, Sinn des Lebens, Nachhaltigkeit

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