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Ein mittlerweile sowohl inhaltlich wie von der Aufbereitung her veralteter Führer, der dennoch viele Anregungen für Bayerwald-Freunde enthält, die diese Mittelgebirgsregion auch abseits der ausgetretenen Pfade kennenlernen wollen.
Ganz aktuell ist er sicherlich nicht mehr, der alte Kompass Wanderführer von Rüdiger Schablinski, der 1979 erstmals erschienen ist und 1990 immerhin die 7. Auflage erlebt hat. Aber besser gelungen als sein mittlerweile ebenfalls vergriffener Nachfolger von Andreas Stieglitz ist er allemal. Für Besucher, die nur einen Urlaub im Bayerwald verbringen und dort ein paar schöne Wanderungen machen wollen, würde ich ihn nicht mehr empfehlen: Sie sind mit den aktuellen Führern von Egon Binder (DuMont) und Rosemarie und Nikolaus Pollmann (Rother) besser bedient. Einen Tipp wert ist er aber immer noch für Wanderfreunde, seien es Einheimische oder Stammgäste, die den Bayerwald intensiv und in all seinen Facetten kennenlernen wollen.
Das liegt schon an der schieren Anzahl von insgesamt 100 Wandervorschlägen, aber auch daran, dass er im Gegensatz zu den meisten derzeit verfügbaren Führern eine ganze Reihe mehrtägiger Streckenwanderungen anbietet. Die kürzesten davon liegen bei einem Tag, die längste bei vollen zehn Tagen. Manche der empfohlenen Wege sind heute so nicht mehr empfehlenswert, vor allem wegen des intensiven Straßen- und Siedlungsbaus. Aber der Nutzen eines 20 Jahre alten Führers liegt ja auch nicht primär darin, dass man sie exakt auf der damals beschriebenen Route abwandert, sondern darin, dass er Anregungen liefert, die zum Entdecken neuer alter Wege inspirieren.
Die grafische Aufbereitung der Wandervorschläge ist - naturgemäß - veraltet. Schablinskis Führer enthält weder Höhenprofile noch abgedruckte Karten, sondern nur grobe Skizzen sowie Text. Und manche Wegbeschreibung, der einem beim Lesen des Führers klar und einleuchtend erscheint, stellt einen draußen in der freien Landschaft vor Probleme, die auch nicht dadurch verschwinden, dass man sie in "Herausforderungen" umbenennt.
Eine Wanderkarte ist also Pflicht, und idealerweise sollte sie deutlich aktueller sein als dieser Führer. Nach unseren Erfahrungen ist dringend zu empfehlen, die Finger von den Kompass-Karten zu lassen und sich auf die weniger hübschen, aber dafür aussagekräftigeren Fritsch-Karten zu verlassen (am besten die für den Großteil des Bayerwalds erhältlichen Karten im Maßstab 1:35.000). Witzigerweise empfiehlt auch Schablinski die Fritsch-Wanderkarten.
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